Zu diesem spannenden Thema hatten wir Marcus Treml von MMT Academics an unsere Schule eingeladen, dessen Ziel es ist, die Medienkompetenz der Kinder zu stärken.
Dazu hinterfragten sich die Dritt- und Viertklässler jeweils klassenintern, wann sie Medien nutzen und stellten selbstkritisch fest, dass oft Langeweile der Grund dafür ist. Auch der Begriff „Sucht“ wurde thematisiert: Beim Zocken muss man Herausforderungen meistern und will es unbedingt schaffen und probiert es daher immer und immer wieder. Dabei isoliert man sich, denn Videospiele werden häufig alleine gespielt.
Herr Treml sensibilisierte die Kinder aber auch vorsichtig zu sein, vor allem beim Spielen mit Menschen, die man nicht kennt: „Andreas, 9 Jahre, ist vielleicht in Wahrheit Markus, 40 Jahre.“
Daher hielten wir folgende Regeln fest: Niemals Fremden Videos oder Bilder schicken. Niemals eine Adresse oder Telefonnummer weitergeben. Kein Geld schicken und schon gar keine geheimen Treffen mit Menschen vereinbaren, die man nicht kennt!
Aber auch bei Freunden gilt es vorsichtig zu sein. Auch hier sollte man sich genau überlegen, welches Bild man verschickt. Finde ich es in 5 Jahren immer noch toll, wenn mein damaliger Freund das Bild weiterleitet? „Denn das Internet vergisst nicht!“, warnte Herr Treml eindringlich. Damit die Kinder sich das besser vorstellen konnten, warfen wir ein Wollknäul quer durch die Klasse, um zu zeigen, dass man am Ende gar nicht mehr so recht weiß, wo die Information eigentlich hergekommen ist und wer es wann wem weitergeleitet hat. Dazu sprachen die Gruppen auch über den Begriff „cyber mobbing“.
Damit man beim vermeintlich kostenlosen Spiel dann doch auch Geld verlieren kann und es gar nicht bemerkt, überraschte die Kinder. Es gewinnt nicht mehr derjenige, der am besten ist, sondern derjenige, der am meisten Geld einzahlt.
Durch die bessere Bildschirmqualität werden Videospiele auch immer realistischer und die Grenze zwischen Realität und Virtualität verschwimmt. Ebenso leidet oftmals die gesunde Ernährung bei Computerspielen. Daher ist es wichtig, die Bildschirmzeit zu begrenzen.
Zudem zeigte Herr Treml das Leben von vermeintlichen Youtube-Helden auf. Diese leben durch Marketingaktionen von unseren Klicks und unserer Zeit. Oftmals werden sie als Vorbild benannt, daher ist es wichtig, die Frage „Wer ist ein Vorbild“ für sich zu beantworten sowie „Bin auch ich ein gutes Vorbild für Andere?“. Einige Kinder haben auch schon von Challenges gehört. Diese Herausforderungen auf TikTok sind oft sehr gefährlich und polizeibekannt. Deswegen ist es bedeutsam, „Nein“ sagen zu können und zu lernen, auch wenn es manchmal nicht leicht erscheint. Trotzdem sollte man immer in sich hineinhören und die richtige Entscheidung treffen.
Zum Schluss appellierte der Medienexperte an die Bedeutsamkeit von echten Erlebnissen, Hobbys und Freundschaften. Man erinnert sich langfristig an das wirklich Erlebte. Clips, die man auf YouTube geschaut hat oder Spiele, die man auf der Konsole gezockt hat, geraten schnell in Vergessenheit. Deswegen sind echte Erlebnisse viel wertvoller.
Text: Stefanie Schmitt