Seit diesem Schuljahr arbeite ich als Schulhund an der Wolfram-von-Eschenbach Grundschule in Amorbach und darf Frau Schmitt einmal pro Woche mit in ihre Klasse 4c begleiten. Ich bin ein fünfeinhalbjähriger, mittelgroßer Cockerpoo Rüde. Vor etwa drei Jahren absolvierte ich zusammen mit Frau Schmitt eine neunmonatige intensive Ausbildung bei Schulhunde Bayern e.V., ehe ich mich im Juli 2022 offiziell Schulhund nennen durfte. Danach begleitete ich Frau Schmitt auch schon an ihrer vorherigen Schule und konnte viele liebe Kinder kennenlernen. In meiner Klasse lasse ich mich sehr gern streicheln, am besten gefällt es mir aber, wenn die Kinder Leckerlis in meinem Schnüffelteppich verstecken. Das dürfen sie manchmal, wenn sie eine Aufgabe richtig gelöst haben. Da kann ich immer zeigen, was für eine fantastische Nase ich habe. Nicht schlecht staunen die Kinder in meiner Klasse, wenn ich am Glücksrad drehe, würfle oder mein Futtermäppchen suchen darf. Oft bringe ich die Kinder aber auch schon zum Lächeln, wenn ich nur einmal kurz durch das Klassenzimmer laufe. Zum Ausruhen habe ich meine Hundebox mit einer gemütlichen Decke im Klassenzimmer stehen und ein Kind darf mir immer meinen Napf mit Wasser füllen. So fühle ich mich pudelwohl.
Apropos Pudel. Mein Papa war tatsächlich ein stolzer Pudel und meine Mama eine wunderschöne Cocker Spaniel Dame. Zusammen bildet sich das Wort Cockerpoo. Ich verliere glücklicherweise keine Haare, besuche aber regelmäßig den Friseur, um so gepflegt auszusehen. Normalerweise vertrage ich mich auch mit Allergikern recht gut. Mir wird nachgesagt, sehr gelehrig zu sein und ähnlich wie meine Vorfahren, mache ich gerne Sport und bin schon seit einigen Jahren mit Frau Schmitt in einer Agility Gruppe. Da kann ich springen, balancieren, durch einen Tunnel sausen oder Slalom rennen. In meiner Freizeit genieße ich aber auch entspannte Spaziergänge im Wald, spiele mit meinem Teddy oder lass mir einen dicken Knochen schmecken.
Noch ein paar Informationen über meine Arbeit von Frau Schmitt:
Warum ein Schulhund?
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Kinder, die im Kontakt mit Tieren aufwachsen, sich meist verantwortlicher, empathischer und sozialkompetenter entwickeln und sich die Anwesenheit eines Tiers positiv auf das Lernen auswirkt.
Ein Hund im Klassenzimmer beeinflusst das Wohlbefinden, die Stimmungslage und somit auch die Lernatmosphäre positiv. Der Umgang mit dem Hund im Klassenverband fördert die Klassengemeinschaft und die Sozialkompetenzen der Kinder.
Kurz zum Konzept:
Vor dem ersten tatsächlichen Einsatz in der Klasse und dem direkten Kind- Hund Kontakt fand eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema „artgerechter und verantwortungsvoller Umgang mit Haustieren“ statt.
Dabei wurden unter anderem Regeln für den Umgang mit Skye erarbeitet und die Schülerinnen und Schüler auf den ersten gemeinsamen Schulhundetag vorbereitet. Der direkte Kontakt mit Skye ist und bleibt dabei für jedes Kind zu jeder Zeit immer absolut freiwillig. Skye wird regelmäßig vom Tierarzt untersucht, geimpft, entwurmt und gegen eventuellen Zecken- oder Flohbefall, vorsorglich behandelt.
In seiner Klasse ist er nicht mehr wegzudenken und er bescherte den Kindern schon viele besondere Schultage.