Wissen, was läuft – von Biene bis Honig
Am Freitag den 19.05.2023 machte sich die Klasse 2a unserer Schule auf den Weg nach Weilbach. Herr Martin Eilbacher, der Vater eines Kindes, erklärte sich bereit den Kindern seine Tätigkeiten als Imker vor Ort genau zu erklären. Aber was haben die Kinder dort eigentlich über den „Weg von der Biene bis zum Honig“ gelernt?
Die Schüler durften viele Bienen in bunten Farben betrachten, ganz im Gegensatz zu den kleinen Tieren. Diese sind nämlich in der Lage ultraviolettes Licht zu erkennen, somit sehen sie mit ihren Facettenaugen eine gelbe Blüte in einem bläulichen Ton. Trotz des ausgeprägten Sehsinnes sind ihre anderen Sinnesorgane ebenfalls ausgeprägt. Besagte Organe reagieren auf Düfte, Berührungen, Temperaturen und vielem mehr in ihrer Umgebung.
Die seit mehreren Millionen Jahren existierenden Bienen tragen einen großen Teil zu dem Umweltschutz bei, indem sie einen wichtigen Beitrag zu der Bestäubung von über 800 Wild- und Nutzpflanzenarten leisten. Damit helfen sie die Artenvielfalt zu erhalten und die Erträge der Obstbauern zu sichern. Um sich zu ernähren steckt die Biene ihren langen Saugrüssel in die Blüte und nimmt den Nektar in sich auf. Während dieses Vorganges befruchten sie die Blüte, indem sie einen Pollen, einer anderen Pflanze die Narbe der angeflogenen Pflanze drücken.
Ein Bienenstock besteht aus verschiedenen Bewohnern, der großen Königin, den Arbeiterinnen und den Drohnen, welche nicht arbeiten, sondern nur die Königin anbeten. In einem Bienenstock leben bis zu 60.000 Bienen. Den Eingang bewachen die Wächterinnen und kontrollieren die Ankömmlinge anhand ihres Geruchs. Die typischen sechseckigen Wachszellen dienen als Futterzellen für die Nahrung und als Brutzellen für den Nachwuchs. Produziert werden diese von den Arbeiterinnen in wachsproduzierenden Drüsen. Am Hinterleib werden Plättchen produziert, die im Anschluss mit dem Kiefer in sechseckige Wabenzellen geformt werden, da diese Form Baumaterial spart.
Im Frühjahr paaren sich mehrere Drohnen mit der Königin, dass sie genug Samen für ihr ganzes Leben hat. Im Gegensatz zu der Königin sterben die Drohnen nach der Begattung. Die noch Überlebenden werden aus dem Stock Verstoßen oder ermordet. Anschließend beginnt die Eiablage. Aus den Eiern schlüpfen sehr leichte Jungmaden und je nach Zusammensetzung des Futters schlüpfen Königinnen, Arbeiterinnen oder Drohnen.
Wie entsteht Honig? Nachdem die Biene in den Stock zurückgekommen ist, gibt sie den Nektar an ihre Kolleginnen weiter. Die Arbeiterinnen geben sich den Nektar „von Rüssel zu Rüssel weiter“. Durch diesen Vorgang entsteht der Honig. Den halbreifen Honig lassen sie in unverdeckten Zellen trocknen. Wenn der Honig ein fünftel Wasser enthält, werden die Zellen mit einem Wachsdeckel verschlossen. Der Imker kann die Wabe entnehmen und in die Honigschleuder geben. Diese schleudert so schnell, dass der Honig aus den Zellen geschleudert wird. Der Honig wird gefiltert regelmäßig gerührt, danach kann er fertig in die Gläser abgefüllt werden.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei Herrn Eilbacher und seiner Frau für diesen interessanten und erlebnisreichen Schultag bedanken. So auch ein Dank an die Begleitpersonen, die sich Zeit genommen und Interesse an der Thematik gezeigt haben, um die Klasse bei ihrem Vorhaben zu unterstützen.
Text: Anke Wörner, KRin und Praktikantin Linda Scholz des KEG Amorbach
Quelle: Broschüre Deutscher Imkerbund e.V. – Die Bienen-& Honig-Forscher