Mint-Projekt: Förderung von naturwissenschaftlicher und technischer Bildung
Amorbach. In der Zeit zwischen den Oster- und Pfingstferien nahmen alle Erstklässler der Wolfram-von-Eschenbach Grundschule am „Technik-Tiger“-Projekt der Joachim & Susanne Schulz Stiftung teil. Jede Klasse wurde in zwei Gruppen aufgeteilt und arbeitete vier Tage lang jeweils zwei Schulstunden an dem Projekt. Ziel des Programms war der selbstständige Umgang mit Werkzeugen, wie zum Beispiel der Säge oder dem Hammer. Zu Beginn der Woche wurde den Kindern ein Techniktigerausweis ausgeteilt, welcher an fünf verschiedenen Handwerksstationen mit einem Stempel gefüllt wurde. Jeden Tag sangen die Schüler das Lied vom Technik-Tiger, der sie in Gestalt einer Handpuppe durch die Woche begleitete. Dann ging die Arbeit an den Stationen los. Je nach Interesse gestalteten die kleinen Handwerker ihren Tag selbst. Jedoch sollte der Ausweis am Ende der Woche mit vielen Stempeln gefüllt sein. Dementsprechend wurde an jedem Morgen neu besprochen, welches Kind an welcher Station weiterarbeiten muss oder neu beginnt. Bei allen Stationen galt es, andere handwerkliche Aufgaben zu bearbeiten. Ausgestattet mit Handschuhen und Schutzbrille machten sich die Erstklässler jeden Morgen aufs Neue ans Werk.
Eine Station beinhaltete Zahnräder. Diese mussten so zusammengesteckt werden, dass zwei Reihen problemlos ineinander übergreifen und sich drehen konnten. Auch hatten die Kinder ihren Spaß bei der Aufgabe, ein Lämpchen zum Leuchten zu bringen. Spielerisch hatten sie so eine erste Begegnung mit dem Stromkreislauf. Viele Schüler brachten deshalb nicht nur ein Lämpchen zum Leuchten, sondern drei, vier oder noch mehr. Ebenso viel Freude bereitete den kleinen Techniktigern das Hämmern! Das Ziel war, mindestens einen Nagel in ein Brett zu schlagen. Dieses wurde mit zwei Schraubenzwingen am Tisch befestigt und anschließend durch eine „Rüttelprobe“ auf Standfestigkeit getestet. Projektleiterin Ute Freiburg oder sie unterstützende Erwachsene testeten dies noch einmal und dann konnte das Kind starten. Auch die Arbeit mit Schraubenzieher und Schraubenschlüssel war für die Erstklässler spannend. Hierbei lernten sie beispielsweise die Fachbegriffe Kreuz- und Schlitzschraube oder Schraubenzwinge kennen. Möglich war auch die Beschäftigung mit dem Akkuschrauber. Die größte Begeisterung entfachte jedoch das Sägen! Die Kinder hatten verschiedene Möglichkeiten: Zum einen konnten sie aus einer Holzstange einen Kettenanhänger sägen oder aus dem Stück einen „Blumenstecker“ gestalten. Manch ein Kind bastelte aber auch einen Tausendfüßler, Igel oder eine Lokomotive. Nach dem Sägen wurden die Holzstücke mit Schleifpapier und Feile glatt poliert. Am Ende der Woche durften alle gesammelten Werke mit nach Hause genommen werden. Ein Tagebuch füllten die Kinder täglich aus, welches beim Erzählen von den Erlebnissen sicherlich hilfreich war. Am Ende bleibt festzustellen, dass alle Schüler viel Spaß hatten und es schade fanden, wie schnell die Woche vorüberging. Das zumeist selbständige Arbeiten bereitete den Erstklässlern viel Freude und ließ sie viele praktische Erfahrungen sammeln.
Sophia Baier
W. v. Eschenbach-Grundschule Amorbach